IID.2022 –
Zukunft Netzausbau

Spätestens seit Corona wissen wir: ohne Internet geht nichts. Von digitalem Fernunterricht und Homeoffice bis zum virtuellem Kaffeeplausch und Theater im Livestream: fast jeder Lebensbereich profitiert in Krisenzeiten von einer starken Netzinfrastruktur. Ohne ausreichende Bandbreite wäre so etwas nicht möglich gewesen. Der Netzausbau macht die Gesellschaft flexibel und widerstandsfähig. Diese Anpassungsfähigkeit wurde in der Krise genutzt, um eingeschliffene Routinen anders zu denken. Wertschöpfung von zu Hause statt im Büro, Arztbesuch via Webbrowser oder das liebgewonnene Gesicht der Großeltern auf dem Bildschirm - eine gute Internetversorgung ist heute die Lebensader unserer Gesellschaft. 

Die Corona-Krise hat gezeigt: Wo die Netzinfrastruktur bereits ausgebaut war, konnte flexibler auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Einschränkungen reagiert werden. Städte und Kreise haben also von früheren Phasen des Netzausbaus profitiert und größere Schäden abgewendet. Viele innovative Lösungen wären ohne Ausbau nicht denkbar gewesen. Diese und künftige Wirkungen können im IID.2022 noch nicht abgebildet werden. Denn es braucht Zeit bis sich Netzausbau-Effekte entfalten und messbar werden. Aber schon jetzt zeichnet sich der Weg Deutschlands zur „Gigabit-Gesellschaft“ deutlich ab.

Der Netzausbau nimmt ab 2017 enorm an Fahrt auf. Städte wie Mannheim, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Köln oder Bochum springen in ihrer Breitbandversorgung um über 900 Mbit/s nach vorn. Hier fällt der Netzausbau auf besonders fruchtbaren Boden. Die Kombination bestehender Wirtschafts- und Forschungsstärke mit neuen Bandbreiten dürfte diesen Städten einen enormen Innovationsschub ermöglichen. Damit können sie gegenüber Städten mit kontinuierlichem Netzausbau wie beispielsweise Hof aufholen. 

Die tatsächliche Wirkung des Netzausbaus – abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Lage und einer Vielzahl von dynamischen Umgebungsfaktoren – muss sich erst beweisen. Eine gute Netzinfrastruktur könnte Deutschland jedoch gerade in Krisenzeiten stärken.