Vor allem ländliche Regionen profitieren deutlich vom Netzausbau. Hier wurden im letzten Jahrzehnt maßgebliche Fortschritte in der Internetversorgung erzielt. Und auch dort, wo schnelleres Internet mit bereits guten wirtschaftlichen Standortbedingungen zusammenfällt, zeigen sich besonders positive Effekte (etwa in Heilbronn, Wolfsburg und Berlin). Der IID.2022 | Index Wirtschaft setzt sich aus den Einzelindikatoren Bruttoinlandsprodukt (BIP), Produktivität, Bruttolöhne und Gewerbeanmeldungen zusammen.
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Der Netzausbau wirkt wie Schmierstoff für wirtschaftliche Aktivität. So ist eine stabile, flächendeckende und schnelle Breitbandverbindung notwendige Bedingung für alle internetbasierte Geschäfts- und Produktionsprozesse. Dies drückt sich in einer stärker steigenden Wachstumsrate des nominalen Bruttoinlandsprodukts aus, als es ohne Netzausbau der Fall gewesen wäre.
Bruttoinlandsprodukt im Fokus
Von starken Industrieunternehmen geprägte Regionen profitieren in absoluten Zahlen gemessen besonders deutlich vom Netzausbau. Fast ein Fünftel des gesamten netzausbauinduzierten BIP-Zuwachses schlägt sich in Wolfsburg, Berlin, München und Hamburg nieder. Diese Konzentration auf wirtschaftsstarke Regionen bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass wirtschaftsschwächere Regionen nicht vom Ausbau profitieren.
Messbarer Produktivitätsfortschritt
Durch die optimierten wirtschaftlichen Prozesse im Zuge des Netzausbaus verbessert sich die Wirtschaftsleistung bei gegebenem Arbeitseinsatz – oder die gleiche Wirtschaftsleistung kann mit verringerten Arbeitseinsatz erreicht werden. Messbar ist dieser Effekt vor allem in ländlichen Regionen, wo arbeitssparende Technologien eingesetzt werden. Mit anderen Worten: die Produktivität steigt und zwar im Durchschnitt um rund 125 Euro pro Jahr. Überdurchschnittlich konnten Regionen in Bayern, Rheinland-Pfalz und Norddeutschland vom Netzausbau profitieren.
Mehr Produktivität – mehr Lohn
Produktivitätszuwächse wirken sich positiv auf die Löhne der Beschäftigten aus. Beschäftigte in ländlichen Regionen gewinnen im Schnitt knapp 40 Euro pro Jahr, seit Beginn des Untersuchungszeitraums also immerhin eine Lohnsteigerung um 400 Euro. Insbesondere in Bayern, Rheinland-Pfalz, den neuen Bundesländern und im Norden Deutschlands stiegen die Löhne durch den Netzausbau an.
Neugründung durch Netzausbau
Vom Netzausbau profitieren nicht nur etablierte Unternehmen und Betriebe. Auch Neugründungen, beispielsweise mit internetbasierten Geschäftsmodellen, werden dadurch gefördert. Knapp 130 zusätzliche Gewerbeanmeldungen jährlich (gemessen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner) sind auf den Ausbau des Netzes zurückführbar. Insbesondere in Mittelstädten in ganz Deutschland wurden Gewerbeanmeldungen verstärkt, etwa in Offenbach, Bremerhaven, Speyer und Suhl.
