Wozu braucht es einen Innovationsindex?
Eine Welt ohne Internet ist heute nicht mehr vorstellbar. Vom alltäglichen Online-Einkauf bis zum cloudbasierten Einsatz Künstlicher Intelligenz und der Smart Factory – die digitale Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft ist im vollen Gange. Hierfür braucht es eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. Denn ohne starke Internetversorgung fehlt zentralen digitalen Technologien und Anwendungen ihre Funktionsgrundlage. Ein qualitativ hochwertiges und weit verfügbares Netz bildet eine notwendige Voraussetzung, damit innovative Ideen und Produkte entstehen können. Mit einem kontinuierlichen Netzausbau leisten die Telekommunikationsanbieter dazu ihren Beitrag.
Eine gute Netzinfrastruktur allein schafft jedoch keine Innovationen. Erst mit dem Vorhandensein von gut ausgebildeten Fachkräften mit innovativen Ideen und geeigneten wirtschaftspolitischen und strukturellen Rahmenbedingungen erschließt sich das Potenzial. Ob und in welchem Ausmaß der Netzausbau Innovationen fördert, hängt also von einer Reihe von Einflussfaktoren ab – z. B. vom lokalen Unternehmertum und Erfindergeist, von der Anzahl an qualifizierten Erwerbstätigen oder von der Höhe von privaten und staatlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Bei den Einflussfaktoren und im Netzausbau zeigen sich deutliche Unterschiede in den Regionen. Der Innovationsindex Deutschland (IID.2022) macht das Zusammenwirken all dieser Faktoren anschaulich und greifbar - detailliert auf Basis von 9 Einzelindikatoren und für alle 401 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland.
Grundprinzip des IID.2022
Der IID.2022 ist ein Maß zur Messung der Impulse des Netzausbaus auf die Wirtschafts- und Innovationsstärke in Deutschland und seinen Regionen. Der IID.2022 betrachtet dabei die Wirkung des Netzausbaus in drei Teilbereichen, denn Qualität und Leistungsfähigkeit von Innovationssystemen werden entscheidend geprägt von: Qualifizierten Arbeitskräften, Ideen und Wirtschaftskraft. Durch die Verwendung präziser Daten werden die Innovationswirkungen des Netzausbaus in Deutschland insgesamt sowie detailliert auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte dargestellt. Damit bewertet der IID.2022 die Wirkung des Netzausbaus unter Berücksichtigung örtlicher Rahmenbedingungen.
Der IID.2022 im Überblick
Ganzheitliches WirkungsMaß
Der IID.2022 ist als ganzheitliches Maß für die Effektstärke des Netzausbaus auf regionaler und gesamtdeutscher Ebene konzipiert. Damit gibt der Index basierend auf einer übergeordneten und robusten Effektschätzung den netzausbaugetriebenen Zugewinn an Innovationsfähigkeit für jede Region in Deutschland an. Die Schätzung des Netzausbaueffekts wurde im Zeit- und Regionenvergleich vorgenommen. In die Berechnung des Index fließen somit Daten für alle deutschen Städte und Kreise über einen mehrjährigen Beobachtungszeitraum ein. Dadurch können entscheidende örtliche Rahmenbedingungen wie die Raumstruktur, die lokale Ausgangslage und regionale Potenziale einbezogen werden.
Wie steht es um den Netzausbau?
Grundlage für die positiven Wirkungen auf Wirtschaft, Ideen und Arbeitskräfte ist die Entwicklung der tatsächlichen anbieterunabhängigen Breitbandverfügbarkeit in den Kreisen. Dabei wirkt der Netzausbau zeitverzögert, d. h. die Wirkung auf die Innovationsindikatoren lässt sich erst zwei bzw. drei Jahre nach dem Netzausbau in den amtlichen Statistiken messen (für weiterführende Informationen zu Daten und Methodik pdf-Fassung des Innovationsindex). In dieser Zeit ist die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit der Kreise von durchschnittlich 18 auf 85 Mbit/s gestiegen. Starke Netzausbauaktivitäten finden sich im Beobachtungszeitraum vor allem in Bayern, im Norden sowie Osten Deutschlands, in Rheinland-Pfalz sowie im Saarland, wohingegen eine geringere Ausbauaktivität in NRW, Hessen, Baden-Württemberg und den Stadtstaaten zu sehen war. Grund für die unterdurchschnittliche Ausbauaktivität ist zumeist, dass in diesen Regionen der Versorgungsgrad bereits vor 2010 überdurchschnittlich hoch war.
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